Der weiße Haushaltszucker hat mehr als nur ein Imageproblem. Bei übermäßigem Konsum gehen Karies, Übergewicht und sogar Diabetes auf sein Konto. Grund genug, um häufiger auf Zuckeralternativen umzusteigen. Welche Ersatzprodukte beim Süßen unserer Lebensmittel, beim Backen oder Kochen zur Auswahl stehen, erfahren Sie beim Weiterlesen.
Kalorienarme Zuckeralternativen: Xylit und Erythrit
Alkohol zum Backen? Wir sagen ja! Denn Zuckeralkohole wie Xylit und Erythrit eignen sich dafür perfekt. Und keine Sorge: Trotz ihres auf den ersten Blick missverständlichen Namens, enthalten diese keinen berauschenden Alkohol.
Zum Backen ist vor allem Xylit (Birkenzucker), das nur etwa 40% der Kalorien im Vergleich zu raffiniertem Kristallzucker enthält und diesem in Gewicht, Volumen und der Süßkraft stark ähnelt, ideal. Ersetzen Sie in Backrezepten Zucker mit Xylit ruhig im Verhältnis 1:1. Beliebt ist diese Zuckeralternative zudem, weil sie laut Studien Karies vorbeugen kann und auch für Diabetiker geeignet ist, da sie den Blutzuckerspiegel kaum beeinflusst.
Wichtig bei Hefeteig! Geben Sie trotzdem mindestens einen Teelöffel Haushaltszucker hinzu, damit der Teig sich ideal entwickeln kann.
Erythrit trumpft mit einem noch weitaus geringeren Kaloriengehalt auf (etwa 5% dessen, was raffinierter Zucker vergleichsweise enthalten würde). Die Süßkraft von Erythrit hinkt dabei allerdings hinterher, weshalb sich 100g Zucker mit etwa 125 g Erythrit austauschen lassen. Zum Backen ist es in kristalliner Form nur bedingt geeignet, da es das Gebäck nach dem Abkühlen schnell zu hart werden lässt. Besser klappt das Backen mit Erythrit in Form von Puderzucker, sofern herkömmlicher Puderzucker im ursprünglichen Rezept vorgesehen wäre.
Erythrit empfehlen wir vor allem für das Süßen von hausgemachten Getränken, wie beispielsweise Limonaden. Vor allem, weil der leicht kühle Nachgeschmack, für den Erythrit bekannt ist, insbesondere im Sommer, für eine angenehme Frische sorgt.
Kokosblütenzucker: Der neue Star am Zuckerhimmel
Kokosblütenzucker ist für viele Menschen inzwischen eine der beliebtesten Zuckeralternativen. Er erinnert nicht nur optisch an braunen Zucker, sondern überzeugt durch seinen einzigartigen Geschmack nach Karamell und Malz. Seine Süßkraft ähnelt der von weißen Zucker.
Kokosblütenzucker wurde von der UN zum nachhaltigsten Zucker der Welt erklärt, weil er ressourcenschonend gewonnen und weniger stark aufbereitet wird. In geringen Mengen enthält er sogar wichtige Vitalstoffe wie z. B. Magnesium, Zink, Kalium und Eisen.
Zum Backen eignet sich Kokosblütenzucker gut. Durch seinen karamellartigen Eigengeschmack verleiht er vielen Rezepten eine aufregend spezielle Note. Dabei bedacht werden, dass der Teig eine dunklere Farbe bekommen kann und Rührteige womöglich weniger gut aufgehen, da sich der Kokosblütenzucker etwas schlechter löst.
Weil Kokosblütenzucker vorwiegend aus Saccharose (= Zucker) besteht, kommt er unter dem Strich auf etwa gleich viele Kalorien wie üblicher Haushaltszucker. Daher profitieren Diabetiker oder Personen, die Gewicht verlieren wollen, wenig von dieser Zuckeralternative.
Honig: der natürliche Süßstoff
Honig genießt schon lange Zeit einen sehr guten Ruf. Er besteht zum größten Teil aus Fructose und Glucose und enthält in kleinen Mengen Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiße sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Des Weiteren werden ihm antibakterielle, antioxidative und heilungsfördernde Wirkungen zugeschrieben.
Setzt man ihn zum Backen ein, dann braucht man rund ein Drittel weniger, wenn man damit herkömmlichen Zucker ersetzen möchte. Rühr-, Hefe- und Biskuitteige gelingen mit Honig sehr gut. Bei Rezepten aus Mürbeteig, wie beispielsweise bei vielen Rezepten für Plätzchen, sollte von der Verwendung von Honig abgesehen werden. Die Plätzchen könnten ansonsten zu hart werden.
Agavendicksaft: der vegane Liebling unter den Zuckeralternativen
Agavendicksaft ist besonders in veganen Kreisen beliebt. Er ersetzt dann häufig Honig, denn der dickflüssige Agavendicksaft wird aus den Blättern der Agave, einer Kaktusart, gewonnen. Backen kann man ebenfalls damit: Am besten verwendet man ca. ein Viertel weniger im Vergleich zu normalem Zucker. Berücksichtigt werden sollte, dass man dem Teig eventuell weniger Flüssigkeit zuführen sollte durch die zähe, dickflüssige Konsistenz des Agavendicksaftes.
Allerdings sei an dieser Stelle gesagt, dass sich die Effekte beider auf den Blutzucker, die Gesundheit der Zähne und das Körpergewicht leider nicht erheblich von normalem Zucker unterscheiden. Beide süßen ein wenig stärker als der weiße Haushaltszucker und enthalten etwas weniger Kalorien.
Mit Nachhaltigkeit kann Agavendicksaft leider kaum punkten. Häufig wird er in Monokulturen angebaut und legt weite Wege bis in den Supermarkt zurück. Nachhaltigeren Dicksaft bekommt man aus regionalem Anbau zum Beispiel in Form von Zuckerrübensirup, Apfel- oder Birnendicksaft.
Greifen Sie also beim nächsten Einkauf nicht gleich zum normalen Haushaltszucker, sondern probieren Sie stattdessen beim Kochen und Backen die vielfältigen Zuckeralternativen aus. Die praktischen Küchengeräte von Panasonic stehen Ihnen beim Backen und Kochen dabei hilfreich zur Seite.